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Vom Wissen zum Handeln


Artikel von Norman Schmid
Umwelt und Energie 4/2024

Vom Wissen zum Handeln

Um nachhaltiges Verhalten zu fördern, ist es entscheidend, psychologische Ansätze zu verstehen und anzuwenden, weiß der Umweltpsychologe Norman Schmid. Er beleuchtet verschiedene psychologische Modelle, die helfen, das Wissen über Nachhaltigkeit in konkretes Handeln umzuwandeln. Auftauen – Bewegen – Einfrieren heißen z. B. drei Phasen in einer Theorie. Oder: Abschauen erlaubt – das Modelllernen altbewährt und gut.

Zusammenfassung

Der Artikel "Vom Wissen zum Handeln" beleuchtet die Bedeutung psychologischer Ansätze zur Förderung nachhaltigen Verhaltens angesichts des Klimawandels. Es wird betont, dass technologische Innovationen allein nicht ausreichen, sondern ein tiefgreifendes Umdenken in der Gesellschaft erforderlich ist. Der Artikel stellt verschiedene psychologische Modelle vor, die helfen können, Wissen über Nachhaltigkeit in konkretes Handeln umzuwandeln.

Ein zentrales Modell ist Kurt Lewins Theorie der Veränderung, die aus drei Phasen besteht: Auftauen, Bewegen und Einfrieren (passend zur Klimakrise ;-). Diese Phasen beschreiben den Prozess der Verhaltensänderung von der Bewusstwerdung über die eigentliche Veränderung bis hin zur Stabilisierung des neuen Verhaltens im Alltag.

Ein weiteres wichtiges Konzept ist das Modelllernen, bei dem Menschen durch Beobachtung anderer lernen. Wenn Individuen sehen, wie andere erfolgreich umweltfreundliche Entscheidungen treffen, sind sie eher geneigt, diese Verhaltensweisen nachzuahmen.

Das Transtheoretische Modell von Prochaska und DiClemente beschreibt sechs Phasen der Verhaltensänderung, von der Absichtslosigkeit bis zur Aufrechterhaltung des neuen Verhaltens. Rückfälle in alte Verhaltensweisen werden als Teil des Prozesses betrachtet und nicht als Scheitern.

Der Artikel betont, dass nachhaltiges Verhalten nicht nur rational, sondern auch emotional ansprechend sein muss, um langfristig erfolgreich zu sein. Positive Bestärkung und realistische Ziele können dabei helfen, die Motivation hochzuhalten und Rückfälle zu vermeiden.

Insgesamt zeigt der Artikel, wie psychologische Erkenntnisse genutzt werden können, um nachhaltiges Verhalten zu fördern und die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen.

Quelle

Der Artikel ist erschienen in "Umwelt und Energie 4/2024"
https://www.umweltundenergie.at/