Tempolimit 30 - Was soll das bringen?
Ein geringes Tempolimit ist trotz der verfehlten Verkehrssicherheitsziele und der Klimakrise in vielen Städten und Gemeinden noch immer nicht umgesetzt.
Tempolimit in Österreich
Die Klimakonferenz 1997 in Kyoto, Japan, war für den weltweiten Klimaschutz wegweisend. Der erste Vertrag zum Schutz des Klimas, welcher völkerrechtlich bindend war, wurde unter dem Namen des „Kyoto-Protokolls“ verabschiedet. Treibhausgasemissionen werden unter anderem auch vom Verkehr produziert, wobei geringere Geschwindigkeitsbegrenzungen einen positiven Effekt auf die Emissionen ausüben.
1992 wurde in der steirischen Landeshauptstadt Graz ein flächendeckendes Tempolimit von 30 km/h eingeführt. Ausgenommen davon waren jedoch die Hauptstraßen, auf welchen weiterhin bis zu 50 km/h erlaubt waren. Das niedrigere Tempolimit verbesserte nachweislich den Verkehrsfluss, und auch die Unfälle gingen um 18 Prozent zurück. Anfangs herrschte große Skepsis in der Bevölkerung gegenüber den Beschränkungen, doch die Akzeptanz vom Tempolimit 30 stieg von den anfangs 44 auf 60 Prozent nach der Umsetzung. Dornbirn und Leoben machten es der Landeshauptstadt nach. Im Vergleich zu Graz sind in Wien nur zwei Drittel des Straßennetzes mit einem Tempolimit von 30 km/h beschränkt. Linz steht mit knapp 45 Prozent und Bregenz mit knapp drei Viertel etwas besser da. Die Vorreiterrolle hat Österreich jedoch abgegeben. 2015 wurden die UN-Pariser Klimaziele beschlossen, wobei das Tempolimit 50 eine Ausnahme darstellt. Helsinko, Osolo, Brüssel und noch viele weitere Städte haben das Tempolimit 30 als Regel eingeführt. Durch das niedrige Tempolimit ist die vorgeschriebene Mindestbreite für Straßen ebenso geringer. Dadurch haben Grünflächen und Bäume mehr Platz in den Städten, was angesichts der Klimakrise den BewohnerInnen zugutekommt.
1992 wurde in der steirischen Landeshauptstadt Graz ein flächendeckendes Tempolimit von 30 km/h eingeführt. Ausgenommen davon waren jedoch die Hauptstraßen, auf welchen weiterhin bis zu 50 km/h erlaubt waren. Das niedrigere Tempolimit verbesserte nachweislich den Verkehrsfluss, und auch die Unfälle gingen um 18 Prozent zurück. Anfangs herrschte große Skepsis in der Bevölkerung gegenüber den Beschränkungen, doch die Akzeptanz vom Tempolimit 30 stieg von den anfangs 44 auf 60 Prozent nach der Umsetzung. Dornbirn und Leoben machten es der Landeshauptstadt nach. Im Vergleich zu Graz sind in Wien nur zwei Drittel des Straßennetzes mit einem Tempolimit von 30 km/h beschränkt. Linz steht mit knapp 45 Prozent und Bregenz mit knapp drei Viertel etwas besser da. Die Vorreiterrolle hat Österreich jedoch abgegeben. 2015 wurden die UN-Pariser Klimaziele beschlossen, wobei das Tempolimit 50 eine Ausnahme darstellt. Helsinko, Osolo, Brüssel und noch viele weitere Städte haben das Tempolimit 30 als Regel eingeführt. Durch das niedrige Tempolimit ist die vorgeschriebene Mindestbreite für Straßen ebenso geringer. Dadurch haben Grünflächen und Bäume mehr Platz in den Städten, was angesichts der Klimakrise den BewohnerInnen zugutekommt.
Tempolimit 30
Auch in Deutschland setzen sich einige Städte, darunter Aachen, Leipzig und Münster für die Regelgeschwindigkeit 30 im Ortsgebiet ein. Spanien ist da etwas weiter: dort gilt seit diesem Mai landesweit eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30km/h für eine zweispurige Fahrbahn je Fahrtrichtung, und Tempolimit 20 bei einer einspurigen Fahrbahn je Fahrtrichtung.
Hohe Geschwindigkeitsbegrenzungen fordern in Österreich immer wieder ihre Opfer. Im Jahr 2020 sind 344 Personen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, jede/jeder vierte aufgrund überhöhter Fahrgeschwindigkeit. Fußgänger waren die größte Opfergruppe und da sich das Tötungsrisiko mit der Geschwindigkeit erhöht, kann kurz gesagt werden: Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h rettet Leben. Des Weiteren verbessert Tempo 30 die Lebensqualität. Familien, welche in einer 30 km/h Zone bzw. verkehrsberuhigten Gegen leben, lassen ihre Kinder im Durchschnitt doppelt so lange ohne Aufsicht in der Siedlung spielen, Radfahren und gehen.
Hohe Geschwindigkeitsbegrenzungen fordern in Österreich immer wieder ihre Opfer. Im Jahr 2020 sind 344 Personen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, jede/jeder vierte aufgrund überhöhter Fahrgeschwindigkeit. Fußgänger waren die größte Opfergruppe und da sich das Tötungsrisiko mit der Geschwindigkeit erhöht, kann kurz gesagt werden: Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h rettet Leben. Des Weiteren verbessert Tempo 30 die Lebensqualität. Familien, welche in einer 30 km/h Zone bzw. verkehrsberuhigten Gegen leben, lassen ihre Kinder im Durchschnitt doppelt so lange ohne Aufsicht in der Siedlung spielen, Radfahren und gehen.
Befürwortung und Gegenwind bezüglich der StVO
Ich habe nun viele Gründe für ein Tempolimit von 30 km/h genannt. Doch was spricht für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h? Das Ausbremsen des öffentlichen Verkehrs wird durch ein niedriges Tempo oftmals befürchtet, jedoch gibt es unzählige Möglichkeiten und Maßnahmen, wodurch der öffentliche Verkehr nicht behindert wird. Beispielhaft ist hier die Vorrangampelschaltung, vorgezogene Haltestellen und eigene Fahrbahnspuren zu nennen.
Derzeit wird in Österreich an einer Reform der Straßenverkehrsordnung gearbeitet. Punkte wie Verkehrssicherheit, Belastung durch Lärm, Geruch und Schadstoffen sprechen für eine 30er Begrenzung. Da die Rahmenbedingungen für Mobilität sich des Weiteren durch die Klimakrise geändert haben, würde man mit einem großflächigen Tempolimit ebenso eine positiven Effekt ausüben. Die lokale Lebensqualität, der Effekt aufs Klima, die Verkehrssicherheit und noch viele andere Bereiche würden davon profitieren – Weshalb folgt Österreich also nicht dem spanischen Beispiel?
Derzeit wird in Österreich an einer Reform der Straßenverkehrsordnung gearbeitet. Punkte wie Verkehrssicherheit, Belastung durch Lärm, Geruch und Schadstoffen sprechen für eine 30er Begrenzung. Da die Rahmenbedingungen für Mobilität sich des Weiteren durch die Klimakrise geändert haben, würde man mit einem großflächigen Tempolimit ebenso eine positiven Effekt ausüben. Die lokale Lebensqualität, der Effekt aufs Klima, die Verkehrssicherheit und noch viele andere Bereiche würden davon profitieren – Weshalb folgt Österreich also nicht dem spanischen Beispiel?
Zusammenfassung
Das Tempolimit 30 stößt in der Bevölkerung und Politik auf geteilte Meinungen. Einige Länder wie Finnland, Belgien und Norwegen haben in ihren Hauptstädten das Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit eingeführt. Auch unser Nachbar Deutschland zieht nach und führt diese Regel in einigen Städten durch, ebenso wie unsere Landeshauptstadt Graz. Gegenwind gibt es aufgrund der Befürchtung, dass es zu einer Verzögerung des Verkehrs bei einem geringeren Tempo als 50 km/h kommt, andererseits würde sich eine flächendeckende 30 Zone positiv auf die Lebensqualität und das Klima auswirken.
Literatur
Schwendinger, Michael. 2021. Beweislastumkehr im Verkehr. In: Der Standard.
Literatur
Schwendinger, Michael. 2021. Beweislastumkehr im Verkehr. In: Der Standard.