von Olivia Schmid - 24. Mai 2021-

Lebensmittelverschendung

Ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel landet im Müll. Woran liegt das und was können wir dagegen tun?

Ursachen der Verschwendung

Derzeit werden rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel unnötigerweise weggeworfen, was fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs entspricht. – FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen)

Nicht nur das fertige Produkt bzw. das Lebensmittel, sondern auch Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie, die es für die Herstellung braucht, werden bei unachtsamem Umgang verschwendet. Schon durch kleine Maßnahmen seitens der Verbraucher oder Gastronomie können diese Verluste zumindest minimiert werden und wertvolle Ressourcen eingespart werden.

Die Ursachen der Verschwendung liegen in verschiedenen Bereichen der Lebensmittelherstellung. Bereits am Acker gelten strenge Regeln, weshalb bereits ein Teil der Ernte nicht weiterverarbeitet wird. Durch Transportschäden oder die falsche Lagerung entstehen weitere Verluste und in der Gastronomie und dem Groß- bzw. Einzelhandel herrscht ebenfalls ein strenges Ausleseverfahren. In dem privaten Haushalt sind die Gründe für Lebensmittelverschwendung sehr individuell und vielfältig. Häufig sind falsche Lagerung, mangelhafte Einkaufsplanung oder das frühzeitige Wegwerfen aufgrund des Mindesthaltbarkeitsdatums Gründe dafür.

Lebensmittelverschwendung in österreichischen Haushalten

Der WWF schreibt in einem Onlineartikel, dass für ¾ der ÖsterreicherInnen Lebensmittelverschwendung ein wichtiges Thema ist. Doch gleichzeitig nimmt die Verschwendung immer stärkere Ausmaße an: über eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel werden in Österreich weggeworfen. Um dieser Verschwendung entgegenzuwirken, verfasste das Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) einen Bericht. Tipps und Tricks werden darin beschrieben und versucht Antworten für die Situationen in den österreichischen Haushalten zu finden (Siehe: https://boku.ac.at/wau/abf).

Vor allem noch genießbares Brot, Obst und Gemüse landen in österreichischen Haushalten im Müll. Mehr als die Hälfte des produzierten Mülls machen diese Lebensmittelgruppen aus, gefolgt von Milchprodukten (12%) und Fleisch und Fisch (11%). Insgesamt werden bis zu 133 Kilogramm jährlich pro Haushalt weggeworfen, was umgerechnet 250 bis 800 Euro ausmacht.  Zeitmangel ist bei über 50% der ÖsterreicherInnen der Hauptgrund, unachtsam mit Lebensmittel umzugehen.

Im Vergleich dazu, werden in der EU allgemein jährlich ca. 89 Mio. Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Abfälle und Schwund in der Landwirtschaft sind hierbei noch nicht miteingerechnet. 42% der Abfälle fallen laut Eurostat im Haushalt an, 39% in der Erzeugung, 14% in der Gastronomie und 5% im Handel.

Entgegenwirken

Durch veränderte Konsumenteneinstellungen kann ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht werden. Durch u.a. einer durchgedachte Einkaufsliste und optimale Lagerung der Lebensmittel kann die Verschwendung reduziert werden. Ebenso muss klar werden, dass Obst und Gemüse natürliche Produkte sind und dementsprechend nicht perfekt aussehen. Des Weiteren kann Überschüssiges an Nachbarn, Familie oder Freunde weitergegeben werden. Obst und Gemüse aus dem Garten, welches geerntet werden muss, kann in einem Gefrierschrank monatelang bzw. auch über den Winter aufbewahrt werden.

Die Aufklärung der konkreten Bedeutung von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum kann dem Entgegenwirken von Lebensmittelverschwendung beitragen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich ein Marker und beschreibt kein Verfallsdatum. Ungeöffnete Lebensmittel sind nach Informationen der Hersteller nach den Eigenschaften von Geschmack, Farbe und Nährwerte genießbar.

Zusammenfassung

Die Ursachen von Verschwendung sind vielfältig, doch in jedem Fall umweltschädlich. Zum Teil liegt die Verantwortung bei den Produzenten, in der Weiterverarbeitung aber auch an uns selbst. Eine falsche Lagerung, unzureichende Planung und zu große Einkäufe führen dazu, dass Lebensmittel schneller verderben. Jedoch werden auch noch genießbare Lebensmittel in die Mülltonne verfrachtet, wobei Brot, Obst und Gemüse den Großteil ausmachen. Ein Umdenken in der Gesellschaft und Aufklärung kann sich positiv auf diese Verschwendung auswirken. Der Fakt, dass Lebensmittel kein perfektes Aussehen haben müssen, um genießbar zu sein, und die Bedeutung von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum haben großen Einfluss auf das Konsumentenverhalten. Diese Aspekte würden durch Kampagnen und Aufklärung in Bildungseinrichtungen wie z.B. Schulen sicher schneller Anklang finden.

Es gilt das Motto: Das Klima schützen – Lebensmittel retten!


Literatur:
WWF. 2020. Lebensmittelverschwendung. https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/lebensmittelverschwendung
WWF. Lebensmittelverschwendung in österreichischen Haushalten - Was Sie unbedingt über dieses große Umweltproblem wissen sollten. https://www.wwf.at/de/lebensmittelverschwendung-im-haushalt/
Haller, Lara. Lebensmittelverschwendung- Ursachen und Fakten. Welthungerhilfe. https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/