Klimametropole Kopenhagen

„Growth and quality of life go hand-in-hand, and the three dimensions of sustaiable development – social, economic and environmental – are interdependent, each of them constituting crucial and equally important political priorities.“

(The capital of sustainable development. The city of Copenhagens´s action plan for the sustainable development goals.)
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Erste klimaneutrale Metropole bis 2025


Kopenhagen hat sich als ehrgeiziges Ziel gesetzt, 2025 die erste klimaneutrale Metropole der Welt zu sein. Um das zu erreichen, wird an allen Hebeln angesetzt, die für eine nachhaltige Stadt von Bedeutung sind.

Dadurch ist Kopenhagen zum Vorbild für Großstädte auf der ganzen Erde geworden und wird regelmäßig von Bürgermeistern, Städteplanern und Politikern aus anderen Ländern besucht, die es gleich tun wollen.

Die nachhaltigen Zielen sind nicht nur eine „grüne Agenda“, sondern eine langfristige Philosophie, dass Wachstum und Lebensqualität Hand in Hand gehen müssen, und die drei Bereiche von Nachhaltigkeit – sozial, wirtschaftlich und umweltbezogen – zusammenwirken.

Nachhaltigkeit soll folgende Bereiche fördern:
  • die Gesundheit der Bürger,
  • Wohlbefinden in der Stadt,
  • wirtschaftliches Wachstum,
  • Innovation,
  • Bildung,
  • soziale Mobilität,
  • Erholungsfähigkeit,
  • Gleichberechtigung,
  • eine würdevolles Leben für alte Menschen,
  • Integration,
  • soziale Gerechtigkeit,
  • beste Arbeitsbedingungen und
  • kulturelles Leben. 
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Nachhaltige Städteplanung

Kopenhagen hat sich 2017 zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN bekannt und setzt diese konsequent um.
Besonders in die grünen Städteplanung wurde viel investiert.

Der historische Sankt Anna Plads in der Altstadt wurde umgebaut und zur grünen Oase. Die Parkplätze wurden entfernt, in der Mitte der Straße wurde ein tiefer gelegter Grünstreifen mit Rasen und Bäumen angelegt, der bei Starkregen das Wasser auffangen kann. Dadurch können Überschwemmung, wie in den letzten Jahren, verhindert werden.

2009 wurde das Green Lighthouse eröffnet, ein CO2-neutrales Universitätsgebäude, das vor allem Tageslicht nutzt. Das Licht wird auch über das Dach aufgenommen und die Wärme in das Innere geleitet. In Kombination mit Fernwärme, Solarzellen, Solarkühlung und saisonaler Energiespeicherung wird Klimaneutralität erreicht.

Da Platz in Städten Mangelware ist, ging man auch daran, zu überlegen, wie Gebäude mehrfach genutzt werden können. Das „Lüders Parkhaus“ wurde innovativ erweitert, indem am Dach ein Spielplatz angelegt wurde, der nicht nur den Kindern zugute kommt, sondern auch Touristen einen tollen Ausblick über die Stadt bietet. Das Parkhaus dient auch als Energiespeicher, indem eine große Batterie überschüssige Energie von Windrädern und Solaranlagen speichern und 60 Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgen kann. In Zukunft ist geplant, dass geparkte Elektroautos Energie nach Bedarf zwischenspeichern können oder an das Stromnetz abgeben.
Das sind nur drei von vielen Beispielen, in denen Kopenhagen bei der Städteplanung neue Wege geht.
Saubere und leistbare Energie
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Saubere und leistbare Energie

„Copenhagen will be the world´s first carbon neutral capital by 2025“. Mit dieser Aussage läßt Kopenhagen aufhorchen und ist tatsächlich auf dem besten Weg dorthin. Die Ziele bis 2025 sind eine Reduktion des Energieverbrauches um 20% (im Vergleich zu 2010), 10% weniger Energieverbrauch in privaten Haushalten, 360MW Windenergie, 60.000 m² Solarpanele auf öffentlichen Gebäuden, Plastikreduktion, nur mehr 50% der Wege zur Arbeit und Ausbildung, 20% mehr Passagiere in Öffis (im Vergleich zu 2009) und CO2 neutraler öffentlicher Verkehr, um nur einige zu nennen. Insgesamt wurden mehr als 60 spezifische Maßnahmen beschlossen.
Bei den Ansatzpunkten kommt der Energie-Reduktion mit 74% der größte Anteil zu, gefolgt von grüner Mobilität mit 11% und neuen Initiativen. Erneuerbare Energie wird mit Hochdruck ausgebaut. Aktuell ist 51% der Heizungsenergie CO2-neutral. Mit 2025 sollen 43% der Energie durch Windkraft erzeugt werden, 42% durch Biomasse und der Rest durch andere nachhaltige Energiequellen. Bis 2024 soll 70% des Mülls recyelt werden.
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Nachhaltige Bildung

Eine der Hauptaufgaben von Kopenhagen ist die Gestaltung einer gesunden, sicheren und anregenden Umgebung für Kinder und Jugendliche. Das Bildungsniveau der jungen Menschen soll sukzessive gehoben und auch die Integration von Migranten verbessert werden. Geeignete, nachhaltige Umwelten sollen sowohl die Bildung, als auch das soziale Wohlbefinden positiv beeinflussen.

Als Maßnahmen wurden beispielsweise „anti-bullying“ Strategien an allen Schullen umgesetzt, die Mobbing verhindern bzw. reduzieren sollen. In Bezirken mit geringerem sozioökonomischen Niveaus sollen die Chancen der Bildung junger Menschen gefördert werden.

Weiters soll der Übergang der verschiedenen Schulstufen und von der Matura zu höherer Ausbildung erleichter werden. Alle Kinder und Jugendlichen von 0-18 Jahren werden auch über die 17 Nachhaltigkeitsziele unterrichtet und lernen in der Praxis über die Bedeutung von Natur, Klima, Wissenschaft und städtische Entwicklung.

Schließlich wird in der „Open School“ der Fokus erweitert, und die Schüler kommen mehr aus der Schule heraus und in Kontakt mit ihrer Umgebung, lokalen Organisationen und Betrieben, da auch das Leben nicht nur in der Schule, sondern ganz wesentlich außerhalb stattfindet.
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Gesundheit

Kopenhagen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität zu zählen. Um dies zu erreichen, wurde Ziele in verschiedensten Bereichen definiert, wie bessere Lebensqualität der Bürger, längere Lebensspanne, bessere Unterstützung für ältere und behinderte Menschen, Reduktion der Anzahl der Raucher, besserer Zugang zu Sportangeboten usw. Als Maßnahmen wrden bereits seit 2015 Programme, wie „Live strong – all life long“ oder „Enjoy life, Copenhageners“ umgesetzt. Es wurde auch eine „Stress Clinic“ 2015 gegründet, da jeder 4. Kopenhagener unter Stressproblemen klagte. In der Stress Clinic lernen die Bürger Stressmanagement-Strategien und wie sie die mentale Gesundheit stärken können.
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Zusammenfassung

Kopenhagen ist auf dem besten Weg, die hochgesteckten Ziele in Richtung Nachhaltigkeit bis 2025 zu erreichen. Dabei werden höchste Anstrengungen bei allen 17 Nachhaltigkeitszielen unternommen.

In diesem Artikel wurden nur einige Bereiche herausgenommen, die eindrucksvoll belegen, wie durch die enge Zusammenarbeit von Politik, Bürgerbeteiligung, NGOs, Wirtschaft und weiteren wichtigen Partnern in sogenannten „Living Labs“ ein intensiver Austausch gefördernt wird, der es ermöglicht, Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen umzusetzen.

Dem interessierten Leser wird der ausführliche Artikel der Stadt Kopenhagen wärmstens ans Herz gelegt.

Quelle: The capital of sustainable development. The city of Copenhagens´s action plan for the sustainable development goals.

Zusammengefasst von Norman Schmid