Gesundheitliche Chancengerechtigkeit im Klimakontext
„Es gibt ein soziales Gefälle in der Gesundheit – je niedriger die soziale Position einer Person, desto schlechter ihre Gesundheit (Marmot Review).“
Klimavulnerabilität und soziale Lage
Wie unterschiedlich wirken Klimaveränderungen auf die Gesundheit von Bevölkerungsgruppen, und wer ist besonders vulnerabel? Aufgrund der vielfältigen Folgen des Klimawandels müssen verschiedene Dimensionen, wie die öffentliche Gesundheit und sozioökonomische Gerechtigkeit, in die Diskussion miteinbezogen werden. Sowohl Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen, als auch gesellschaftliche Dynamiken und Strukturen setzen einzelne Personen und Bevölkerungsgruppen unter Druck. Die Herausforderungen des Klimawandels, sowie die negativen gesundheitlichen Folgen, müssen somit als ein umfassendes gesellschaftliches Krisenphänomen verstanden werden.
Die soziale Lage wird erst seit einigen Jahren im deutschsprachigen Raum als Indikator umweltbezogener Gesundheitschancen verstärkt erforscht und Klimaveränderungen bzw. deren Auswirkungen in Zusammenhang mit Ungleichheitsverhältnissen betrachtet. Die individuelle Anfälligkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels variieren in der Gesellschaft je nach geographischer Lage und Umwelt. Des Weiteren sind auch sozioökonomische und kulturelle Faktoren, sowie Lebens- und Arbeitsbedingungen, das soziale Netzwerk, die individuelle Lebensweise und unbeeinflussbare Faktoren wie Geschlecht, Alter und Erbanlagen ausschlaggebend dafür, wie verwundbar eine Bevölkerungsgruppe ist.
Sozial benachteiligte Gebiete sind beispielsweise besonders stark von einer umweltbedingten Mehrfachbelastung (z.B. Hitze und Luftschadstoffe) betroffen, in welchen auch ein hoher Anteil an Personen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status lebt. Aufgrund individueller Belastungen, sowie Gesundheitsverhalten und allgemeinen Ressourcen, weisen diese Personengruppen eine höhere Vulnerabilität auf als Personengruppen mit einem höheren sozioökonomischen Status. Eine umweltbedingte Mehrfachbelastung und ein niedriger sozioökonomischer Status kann dadurch zu Gesundheitsrisiken und einer erhöhten Mortalitätsrate führen. Weltweit zählen ca. 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen, was ca. 43 % der Weltbevölkerung ausmacht, aufgrund des Klimawandels zu den vulnerabelsten Gruppen. Zudem wirken vergangene, gegenwärtige und zukünftige Gesellschaftsstrukturen auf diese Vulnerabilität.
Die soziale Lage wird erst seit einigen Jahren im deutschsprachigen Raum als Indikator umweltbezogener Gesundheitschancen verstärkt erforscht und Klimaveränderungen bzw. deren Auswirkungen in Zusammenhang mit Ungleichheitsverhältnissen betrachtet. Die individuelle Anfälligkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels variieren in der Gesellschaft je nach geographischer Lage und Umwelt. Des Weiteren sind auch sozioökonomische und kulturelle Faktoren, sowie Lebens- und Arbeitsbedingungen, das soziale Netzwerk, die individuelle Lebensweise und unbeeinflussbare Faktoren wie Geschlecht, Alter und Erbanlagen ausschlaggebend dafür, wie verwundbar eine Bevölkerungsgruppe ist.
Sozial benachteiligte Gebiete sind beispielsweise besonders stark von einer umweltbedingten Mehrfachbelastung (z.B. Hitze und Luftschadstoffe) betroffen, in welchen auch ein hoher Anteil an Personen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status lebt. Aufgrund individueller Belastungen, sowie Gesundheitsverhalten und allgemeinen Ressourcen, weisen diese Personengruppen eine höhere Vulnerabilität auf als Personengruppen mit einem höheren sozioökonomischen Status. Eine umweltbedingte Mehrfachbelastung und ein niedriger sozioökonomischer Status kann dadurch zu Gesundheitsrisiken und einer erhöhten Mortalitätsrate führen. Weltweit zählen ca. 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen, was ca. 43 % der Weltbevölkerung ausmacht, aufgrund des Klimawandels zu den vulnerabelsten Gruppen. Zudem wirken vergangene, gegenwärtige und zukünftige Gesellschaftsstrukturen auf diese Vulnerabilität.
Klimaveränderungen und Gesellschaft
Im „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) wird betont, dass soziale Faktoren zur Erklärung von Verwundbarkeit beitragen. Auch wenn die Ursachen für Katastrophen aus der Interaktion zwischen Mensch und Umwelt hervorgeht, werden sie von der Vulnerabilitätsforschung überwiegend als Resultat der gesellschaftlichen Strukturen und Entwicklungen gesehen. Somit werden Katastrophen als politische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklungen und Entscheidungen verstanden, und nicht primär als klimatische bzw. meteorologische Veränderungen. Diesem Verständnis zufolge sind die Auswirkungen in ihrem Ausmaß und ihrer Wahrscheinlichkeit veränderbar. Da in der Vulnerabilitätsforschung eine Gruppe mit einer anderen verglichen wird, ist Verletzbarkeit bzw. Verwundbarkeit mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit bzw. Ungleichheit verbunden. Da Katastrophen an der Schnittstelle von der Mensch-Umwelt-Beziehung auftreten, wird versucht die Wechselbeziehung zwischen physischen und gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen stärker zu betonen, um ein besseres Verständnis der Mensch-Umwelt-Beziehung zu generieren.
Fazit
Der Klimawandel hat nicht nur weitreichende Folgen für die Umwelt und Natur, sondern wirkt sich auch negativ auf die globale Bevölkerung aus. Aufgrund der herrschenden gesellschaftlichen Ungleichheit ist keine gleiche Verteilung der gesundheitlichen Auswirkungen zu verzeichnen. Alte und kranke Personen, Kleinkinder, Frauen und Personen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status gelten als besonders vulnerabel. Gesellschaftliche Diskriminierung wirkt des Weiteren ebenfalls in die Intensität der Vulnerabilität von Personengruppen hinein.
Die aktuell voranschreitende Klimakrise muss aus diesen genannten Gründen als gesellschaftliches Krisenphänomen verstanden. Um den Strukturen der unterschiedlichen Vulnerabilität in der Gesellschaft entgegenzuwirken, muss der Forderung nach mehr Chancengerechtigkeit nachgekommen werden.
Literatur:
Schmid, Olivia. 2022. Gesundheitliche Chancengerechtigkeit im Kontext von Klima und Umwelt: Auswirkungen klimabedingter Veränderungen auf die Bevölkerungsgesundheit. Bachelorarbeit.
Die aktuell voranschreitende Klimakrise muss aus diesen genannten Gründen als gesellschaftliches Krisenphänomen verstanden. Um den Strukturen der unterschiedlichen Vulnerabilität in der Gesellschaft entgegenzuwirken, muss der Forderung nach mehr Chancengerechtigkeit nachgekommen werden.
Literatur:
Schmid, Olivia. 2022. Gesundheitliche Chancengerechtigkeit im Kontext von Klima und Umwelt: Auswirkungen klimabedingter Veränderungen auf die Bevölkerungsgesundheit. Bachelorarbeit.