von Olivia Schmid - 21. Jänner 2021-

Wir leben auf zu großem Fuß: Der ökologische Fußabdruck


Der ökologische Fußabdruck als Indikator zu Messung der Nachhaltigkeit.


Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks

Der ökologische Fußabdruck stellt den Flächenbedarf dar, welche eine Person, ein Land oder die gesamte Weltbevölkerung für Konsum und Lebensweise benötigt. Es wird die Menge der biologisch produktiven Land- und Wasserflächen gemessen, welche der Mensch für Konsum, Mobilität, Energie und Ernährung verbraucht.

Der ökologische Fußabdruck wurde erstmals 1994 von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt. Die Non-Profit-Organisation „Global Footprint Network“, von Wackernagel 2003 gegründet, arbeitet u.a. mit Regierungen und Investoren zusammen um zu bewirken, dass alle Menschen mit den verfügbaren Ressourcen der Erde leben können. Die Organisation wird u.a. von der Nobelpreisträgerin Wangari Maathai unterstützt.
Die tatsächliche „nutzbare Naturfläche“ kann dann mit der berechneten Fläche verglichen werden und ist nicht mit dem CO2- Fußabdruck gleichzusetzten, welcher die Bilanz der Treibhausgasemissionen eines Landes darstellt. Der ökologische Fußabdruck wird in globalen Hektar (gha) angegeben, da die weltweite Fruchtbarkeit von Böden damit unterschieden werden kann.

Zur Berechnung des ökologischen Fußabdrucks werden sechs Flächenkategorien unterschieden:
·        Ackerland
·        Weideland
·        Wasserfläche
·        Waldfläche
·        Siedlungsfläche
·        Energie/CO2-Fläche

Die Rohstoffe und Güter, welche wir für unser Leben benötigen, werden in die Flächenkategorien eingeordnet. In die Umrechnung von statistischen Daten der verschiedenen Flächenkategorien in produktive Wasser und Landfläche werden nur Flächen miteinrechnen, welche sich auch als eines der Flächenmaße ausdrücken lassen. Toxizität, Landdegradation, Abfälle und Abgase können derzeit noch nicht in die Berechnungen miteinfließen. 

Der ökologische Fußabdruck der Menschheit

Der ökologische Fußabdruck der Menschheit übersteigt seit 1980 die regenerativen Kapazitäten der Erde. Um den heutigen Lebensstil führen zu können sind 1,5 Erden nötig, da der Fußabdruck um rund 50% größer ist als die vorhandenen Biokapazitäten. Die CO2 – Emissionen nehmen den größten Anteil am ökologischen Fußabdruck ein. Des Weiteren benötigen Menschen aus Industrieländern mehr Fläche als in Entwicklungsländern, was wiederum zu einem größeren Fußabdruck führt.
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Welche Rolle spielt die Ernährung?

Aufgrund des Konsums tierischer Produkte macht unser Ernährungssystem etwa ein Drittel des ökologischen Fußabdrucks aus und wird zukünftig vermutlich noch ansteigen. Die wachsende Bevölkerung und die Zunahme der Nachfrage an tierischen Produkten sind hierbei die Ursachen. Außerdem schrumpfen produktive Flächen der Erde immer weiter, da sie für die Lebensmittelproduktion tierischer Produkte verwendet werden. Das Ackerland, welches mit rund 53% die bedeutsamste Kategorie in diesem Aspekt einnimmt, dient fast zu einem Drittel der Futterproduktion.
Collins und Fairchild (2007) untersuchten in einer Forschung, wie die Änderung der Ernährung sich auf den ökologischen Fußabdruck auswirkt. Durch eine Umstellung auf Bio-Lebensmittel unter Beibehaltung der Lebensmittelwahl konnte der ökologische Fußabdruck der Ernährung um rund 23% verringert werden. Eine Umstellung auf eine vegetarische Ernährung kann sich nur dann günstig auf die Verringerung des Fußabdrucks in Bezug auf die Ernährung auswirken, wenn diese nicht durch Produkte ersetzt werden, welche sich ebenfalls sehr auf den Fußabdruck auswirken.

Zusammenfassung

Mathis Wackernagel und William Rees entwickelten 1994 das Konzept des ökologischen Fußabdrucks. Der ökologische Fußabdruck als Nachhaltigkeitsindikator beschreibt die biologisch produktive Fläche auf der Erde die notwendig ist, um den Lebensstandard eines Menschen oder eines Staates dauerhaft zu ermöglichen. Es werden Flächen eingeschlossen die zur Produktion von Kleidung, Nahrung oder zur Energiegewinnung benötigt werden, aber auch die Müllentsorgung spielt hinein.

Die Messung des Flächenverbrauch geschieht in globalen Hektar, welche dem globalen Durchschnittswert eines Menschen entspricht. Der Ressourcenverbrauch der jeweiligen Nationen und einzelnen Personen ist unterschiedlich und wird somit global vergleichbar.

Die Ressourcen der Erde sind limitiert und zudem ungleich verteilt, weshalb ein geringer Fußabdruck sich positiv auf die Umwelt auswirkt. Seit 1980 übersteigt jedoch der ökologische Fußabdruck die regenerativen Kapazitäten der Erde, etwa durch den hohen Fleischkonsum und Konsum anderer tierischer Produkte.

Interessante Links:
https://www.mein-fussabdruck.at/
https://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/globaler_wandel/pwiederoekologischefussabdruck100.html
https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/nachhaltiger-konsum

verfasst von Olivia Schmid