von Olivia Schmid - 13. Dezember 2021-

COP 26 - Der Weltklimagipfel

Was hat die UN-Klimakonferenz erreicht?

Was ist die COP 26?

Die internationale UN-Klimakonferenz (COP) hätte ursprünglich 2020 stattfinden sollen, wurde aber aufgrund der globalen Coronapandemie auf den Herbst 2021 im schottischen Glasgow verschoben. Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus über 190 Ländern treffen bei jedem Gipfel zusammen, um über die Klimasituation zu diskutieren und Bestimmungen zu konkretisieren. Bei der letzten Klimakonferenz 2015 wurden das Pariser Klimaabkommen beschlossen, und auch von dieser Konferenz hängt einiges ab. Die Bekämpfung der Klimakrise und die damit verbundenen Entscheidungen, worunter vor allem die Klimafinanzierung, der Anpassung an den Klimawandel und klimabedingte Schäden und Verluste fällt, zählen zu den wichtigen diesjährigen Themen. Die Aktualisierung der „Nationally Determined Contributions“ (NDCs) zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels in Verbindung mit transparenten Regeln zur Umsetzung des Pariser Abkommens, ist für viele Staaten ein großes Anliegen.

„Wir fordern von dieser Konferenz eine Trendwende beim Klimaschutz, damit die Weltgemeinschaft endlich vom Reden ins Handeln kommt!“ (Plattner, WWF Österreich)

„Besonders schwach“ betitelt Greenpeace den veröffentlichte Entwurf der COP26, welcher auch hinter den Erwartungen unzählig weiterer Klimaschützer:innen zurückbleibt. Um durchschnittlich 1,1 Grad Celsius hat sich die Erde im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erwärmt, weshalb die Erreichung der Klimaziele vom Pariser Abkommen von enormer Wichtigkeit ist. Die Beschränkung der Erderwärmung auf unter zwei Grad ist das Ziel des Abkommens, jedoch sind die Länder weit entfernt daran festhalten zu können.

Die Inhalte der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021

Die diesjährige UN-Klimakonferenz hatte sechs große Schwerpunkte, u.a. die Klimaanpassung. Der finanzielle Ausgleich und die Unterstützung der Industrienationen an den Entwicklungsländern sind maßgeblich, da diese unter den Folgen der globalen Erwärmung am meisten leiden.

Das Anstreben der Klimaneutralität ist ein weiterer wichtiger Punkt, welcher in den kommenden Jahren durchgesetzt werden soll. Durch eine Förderung von emissionsfreien und emissionsarmen Fahrzeugen soll das realisiert werden.

Ein Entwaldungs-Stopp ist bis zum Jahr 2030 ein großes weitere Ziel. Die an dieser Erklärung beteiligten Länder verfügen über ca. 85 % der globalen Waldflächen und haben sich verpflichtet, insgesamt rund 19,2 Mrd. US-Dollar zur Verfügung zu stellen.

Eine globale Methanverpflichtung (Global Methane Pledge) wurde vor der Konferenz von USA bereits angekündigt. Vier bedeutende Methan-Emittenten und zwei weitere Staaten unterzeichneten die Verpflichtung ebenfalls. Betroffen sind bei diesem Vorhaben der Öl-, Gas-, und Kohlesektor.  

Dem Kohleausstieg haben Länder wie Chile, Polen, Ukraine, Indonesien, Vietnam und Südkorea zugestimmt. Die weltweit größten Nutzer des Brennstoffs jedoch nicht, wozu China, Indien und die USA gehören.

Ein wichtiger Punkt bei der diesjährigen Klimakonferenz war auch der Verbrenner-Ausstieg. Einige wichtige und große Autohersteller unterzeichneten die Erklärung „Glasgow Declaration on Zero Emission Cars and Vans“ nicht.

Errungenschaften und Kritik an der COP 26

Aufgrund von COVID-19 konnte der Klimagipfel erst in diesem Herbst in Glasgow stattfinden und die globale Pandemie vertiefte soziale Ungleichheiten, insbesondere in Entwicklungsländern. Die globalen Treibhausgasemissionen sind im ersten Halbjahr 2020 zwar zurückgegangen, der „Rebound“ Effekt setzte jedoch in fast allen Ländern ein, wodurch der Treibhausgasausstoß wieder auf Normalniveau oder sogar darüber liegt.

Die österreichische „Allianz für Klimagerechtigkeit“ sieht die Nachbesserungen der nationalen Klimaziele als zu langsam an. Konkrete Summen für Soforthilfepakte bei klimabedingten Schäden wurde beim Klimagipfel zwar besprochen, jedoch keine Summe festgelegt. Langsame Fortschritte bei Klimaanpassungsprojekten in ärmeren Ländern sind auch zu beobachten. Beim COP 26 wurde sich nun auf eine Summe 40 Millionen US-Dollar bis 2025 geeinigt, welche Industriestaaten bereitstellen sollen.
Des Weiteren wurde mit dem diesjährigen Klimapaket erstmals eine Aussicht auf ein Ende aller fossiler Brennstoffe gestellt, welcher durch den Abbau und die Nutzung von Kohle, Gas und Öl erfolgen soll, und zudem Subventionen abgebaut werden sollen. Durch den Ausbau von nachhaltiger Energie soll das erreicht werden. Das wurde jedoch nicht von allen Ländern so angenommen: Der COP 26 Präsident, Alok Sharma, sprach von einem „zerbrechlichen Sieg“ und auch andere Staaten waren enttäuscht von der geschwächten Abkehr Chinas und Indien von der Kohlenutzung. Von einem Erfolg kann wahrlich nicht die Rede sein, da man ihn nicht anhand der Unterschriften, sondern an der Erfüllung der Verpflichtung misst.

Des Weiteren sieht die „Global Methane Plegde“ die Reduzierung des Methans bis 2030 um 30 % vor. Mittels Umweltschutzvorkehrungen und der Einschränkung von Öl- und Gasindustrie soll dieses Ziel erreicht werden. Ein emissionsfreier Transport, welcher 100 % emissionsfreie Autos und Kleinlaster beinhaltet, wurde ebenso beim Klimagipfel besprochen. Bindenden Vereinbarungen wurden jedoch nicht getroffen. Die „Allianz zum Waldschutz“ soll das Ende der Zerstörung der Wälder und anderen Ökosystemen bis spätestens 2030 zum Ziel haben. Ein ähnliches Abkommen wurde in der Vergangenheit vorgeschlagen, welche ebenfalls die Halbierung der Waldzerstörung bis 2020 zum Ziel hatte. Da diese keinerlei Effekte hatte, ist das Abkommen der diesjährigen COP kritisch zu betrachten.

Ausblick und Zusammenfassung

„Diese Schlagzeilen werden nicht den Planeten retten“ und „Es steckt viel Teufel im Detail“ betonte Harjeet Singh vom Climate Action Network bei der COP 26. Es wurden viele sinnvolle Ideen und Konzepte vorgestellt, jedoch steuern die aktuellen Pläne der Vereinten Nationen weiterhin auf eine Erderwärmung von 2,7 Grad zu. Nicht umsonst kritisierten und kritisieren Klimaschutzorganisationen aus aller Welt die Ankündigungen der Staats- und Regierungschefs als unzureichend.



Literaturverzeichnis:

Friedrich Ebert Stiftung. 2021. https://www.fes.de/cop26 (Zugegriffen am 01.12.2021)
WWF. 2021. Plattner, Lisa. 2021. UN-Klimakonferenz COP. Vom Reden zum Handeln. https://www.wwf.at/cop26/ (Zugegriffen am 02.12.2021)
Süddeutsche Zeitung. 2021. Hametner, Markus; Menner, Sophie; Müller-Hansen, Sören; Weinman, Lea. Diese Grafiken zeigen, wo die Welt beim Klimaschutz steht. https://www.sueddeutsche.de/wissen/cop26-ergebnisse-klimakonferenz-glasgow-1.5460190 (Zugegriffen 08.21.2021)
Carbon Brief. 2021. Evans, Simon; Gabbatiss, Josh; McSweeny, Robert; Chandrasekhar, Aruna; Tandon, Ayesha; Viglione, Giuliana; Hausfather, Zeke; You, Xiaoying; Goodman, Joe; Hayes, Sylvia. COP26: Key outcomes agreed at the UN climate talks in Glasgow. https://www.carbonbrief.org/cop26-key-outcomes-agreed-at-the-un-climate-talks-in-glasgow (Zugegriffen am 07.12.2021)
ORF. 2021. NGO-Kritik an COP26: Schlagzeilen werden Planeten nicht retten. https://orf.at/stories/3235193/ (Zugegriffen am 02.12.2021)